#Kopfkirmes

– Das Leben mit der Kopfkirmes –

Wenn die Stimmung sich im Keller häuslich einrichtet…

Wow… 3 1/2 Wochen keinen Beitrag mehr. Würde ich dies als „Stimmungsbarometer“ nehmen, dann würde ich erkennen, dass es mir nicht gut ging. Dazu brauche ich aber nicht die Häufigkeit von Beiträgen hier im Blog. Ich habs -zum Glück- auch so bemerkt. Und mich deswegen auch die letzten drei Wochen zurückgehalten. Rückzug von allem… Wer kennts nicht?!“

Auch wenn ich in den letzten paar Tagen bestimmt vier- oder fünfmal angefangen habe etwas zu schreiben. Und dann nach wenigen Worten wieder aufgehört habe…

Wenn dieser Beitrag also wirklich online geht, herzlichen Glückwunsch, ich habe durchgehalten!

Aber mal ein kleiner Rückblick, was so alles in diesen drei Wochen passiert ist. Soviel kann ich jetzt schon sagen: Eine Menge… Gutes wie auch Schlechtes. Und wie hier schon geschrieben, fuhr deswegen meine Stimmung mal wieder Achterbahn, bis sie letztendlich voll im Keller gelandet ist.

Zuerst war da ja Mitte Januar die erste „große Entscheidung“ in diesem noch jungen Jahr. Tatsächlich hat diese ganze Geschichte schon 2017 mit meiner Kündigung begonnen und hat sich letztendlich ziemlich genau 2 Jahre gezogen. Es ging um ein Gerichtsverfahren gegen mich. Hatte was mit dem damaligen Job zu tun, war -aus meiner subjektiven Sicht- ein abgekartetes Spiel und wurde jetzt letztendlich auch gegen mich entschieden. Ich bin also vor Gericht zu einer Geldstrafe verurteilt worden für etwas, was ich nicht getan habe und nur sehr schwer bis gar nicht widerlegen konnte. Natürlich könnte man jetzt meinen, ich hätte bis zuletzt „kämpfen“, alles möglichen tun sollen, damit es eben nicht zu einer Verurteilung kommt. Wenn ich die letzten zwei Jahre nicht mit der Kopfkirmes zugange gewesen wäre, hätte ich das vielleicht sogar getan. Aber ich hatte einfach nicht die Kraft dazu und muss auch ehrlich gestehen, dass es für mich momentan keine Priorität hat. Natürlich wirkt sich das für mich negativ aus, in mehr oder weniger großem Umfang. Doch ist mir meine Gesundung und mentale Verfassung momentan am Wichtigsten. Daher habe ich diese bittere Pille (die Verurteilung) jetzt einfach geschluckt um wenigsten endlich mit dieser einen Sache abzuschließen und meinen Fokus endlich wieder gänzlich auf mich zu richten. Ihr glaubt gar nicht, wie sehr solch ein Scheiß das Leben bestimmen kann und auch in Phasen wo es eigentlich ruhig um die Sache zugeht (Das deutsche Justizsystem…Ich sachs Euch!), trotzdem noch omnipräsent im Hintergrund steht. Nervig so etwas. Das fällt jetzt zum Glück in großen Teilen weg. Auch wenn mich die Kopfkirmes gerne mal in den grauen Phasen daran erinnert & mir fiese Gedanken dazu in den Kopf setzt. Aber gut, es wird sicherlich noch Zeit brauchen um das zumindest gut in die Schublade zu packen.

Um das zu schaffen, habe ich dann wohl auch endlich mal einen ambulanten Therapieplatz. Die zweite -gute- Neuigkeit. Kann also jetzt endlich losgehen, mit den -langfristigen- Gesprächen. Ihr merkt es eventuell, ich bin noch ein bisschen zurückhaltend damit. Es ist gut, dass ich -relativ schnell- einen Platz gefunden habe und mit der Therapie beginne, aber es schwingt halt auch noch ein seltsames Gefühl von Skepsis mit. Man öffnet sich ja nicht jeden Tag einer fremden Person und redet über sein Inneres. Wobei schon die ersten beiden Termine echt gut getan haben. Also eigentlich… In Teilen… Ein bisschen… :D
Es ist ist ein komischer Gefühlsmix dabei. Auf der eine Seite, wurde mir von der Therapeutin in aller Deutlichkeit nochmals klar gemacht, wie „ernst“ es um mich & die Erkrankung eigentlich steht, auf der anderen Seite hat mich das natürlich auch wieder ein bisschen fertig gemacht und mir den Boden ein bisschen unter den Füßen weggezogen. Selbstzweifel und -hass und so…
Aber nichtsdestotrotz bin ich echt froh jetzt den Platz gefunden zu haben. Das Arbeiten kann also (erneut) beginnen…

Ansonsten waren die letzten drei Wochen, neben diesen zwei -für mich- wichtigen Dingen, eigentlich nur geprägt von Halbherzigkeit, Lethargie und Stimmungsschwankungen. Wirklich viel habe ich nicht geschafft, einiges wieder vernachlässigt und bin dadurch wieder in eine „tolle“ Achterbahnfahrt der Stimmungen & Emotionen gelangt. Dabei müsste ich mich um so viel kümmern… Die berufliche Zukunft, den Haushalt, mich aufzuraffen häufiger wieder aus dem Haus zu kommen, Kontakte pflegen und und und…
Versteht mich bitte nicht falsch, ich will mir keineswegs zu viel aufhalsen oder mich unter Druck setzen. Nur habe ich in den letzten Wochen mal wieder verstärkt bemerkt, wie rasant das „Leben“ doch an einem vorbei zieht, wenn man in seinem Loch sitzt und sich dort häuslich einrichtet.

Das dass natürlich nicht von heute auf morgen ein Ende hat ist mir schon klar. Aber ich muss echt mal dran bleiben und Dinge auch mal durchziehen bzw. der Kopfkirmes nicht so viel Macht über meinen Antrieb geben. In kleinen und vorsichtigen Schritten, aber wenigstens mal noch vorne und nicht immer auf der Stelle oder sogar wieder rückwärts. Denn da bin ich ganz ehrlich, darauf habe ich keinen Bock mehr. Das schwarze Loch muss endlich mal unbequem, unbehaglich und so gar nicht wohnlich werden. Damit ich mich dort nicht immer wieder einrichte…

Notiz an mich & das Stimmungstagebuch: Man… Das Schreiben tut echt gut! Mehr davon!
P.S.: Wow… Durchgehalten und den Beitrag am Stück in die Tastatur gehauen! Fleißsternchen!

Bildquelle: pixaby.com

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