#Kopfkirmes

– Das Leben mit der Kopfkirmes –

Repeatmodus ON

Oder: Es herrscht (mal wieder) ordentlich Chaos im Kopf!

Lang, lang ist es her seit dem letzten Beitrag. Und eigentlich habe ich gehofft, mit der ADS-Medikation kehrt mal ein bisschen „Ruhe & Ordnung“ in mein sonst doch so „unstetiges“ Leben ein. Aber weit gefehlt… Aktuell herrscht mehr Chaos als je zuvor, der Alltag ist elendig stressig und die #Kopfkirmes dreht seit einigen Wochen wieder mal voll auf. 😵

Ich hatte überlegt, mehrere Beiträge zu den verschiedenen „Baustellen“ zu schreiben, aber ich hab A) momentan eh kaum den Kopf dafür (Bin ja froh, dass ich mich jetzt mal hinsetzen konnte und ein paar Zeilen tippe) und B) fehlt mir grad ein bisschen der „rote Faden“. Daher werde ich hier jetzt einfach mal „runter schreiben“, was mich in den letzten Wochen so auf Trab hält…

Die „ADS-Baustelle“

Tatsächlich eine der wenigen „erfreulichen“ Baustellen… 😅
Die Medikation läuft jetzt bald schon wieder 6 Monate, ist inzwischen gut eingestellt, es gibt erfreulich wenige „Nebenwirkungen“ bei einem doch so „knalligen“ Medikament, sie zeigt deutlich positive Auswirkungen auf meinen „Chaoskopf“ und erleichtert mir im Alltag doch so einiges. Allein schon, dass ich jetzt Aufgaben & „To-Dos“ endlich mal an einem Stück abarbeiten kann, mich zeitgleich auch wesentlich besser dabei konzentrieren & fokussieren kann, ist schon viel Wert. Daneben habe ich mich natürlich auch noch viel mit mir selbst, meiner Vergangenheit (ohne die gesicherte ADS-Diagnose) auseinandergesetzt und geplant ist – als bald wie möglich – auch ein Austausch mit anderen Betroffenen in einer Selbsthilfegruppe o,ä.

In dieser Hinsicht „läuft“ es also durchaus, die Diagnose und die „Medis“ haben da schon viel bewegt… 👌

Die „Corona-Baustelle“

Anders sieht es da bei dem (immer noch) allgegenwärtigen Thema Corona (und „Impfung“) aus.
Das Thema beschäftigt mich seit Anfang Mai tatsächlich verstärkt und „befeuert“ meine #Kopfkirmes auch stetig weiter. Wer mir bei Twitter oder Instagram folgt, hat es eventuell schon mitbekommen: Für mich ist es durchaus belastend, wenn jetzt alle Welt, aber vor allem der Freundes- & Bekanntenkreis, „von Null auf Hundert“ in die (vermeintliche) Normalität mit Urlaub, Kneipenbesuche und „Maskenfreiheit“ startet. Das setzt mich & meine #Kopfkirmes ganz schön unter Druck. Nicht weil ich den Menschen nicht gönne oder selbst kein Bock drauf habe (Gut, so wirklich Bock habe ich momentan tatsächlich nicht drauf!), sondern weil es für mich persönlich (auch nach den Erfahrungen aus dem letzten Jahr) nicht unbedingt das richtige Signal ist. Dazu kommt dann das große Theater um die Impfung. Die Politik hat ja alles dafür getan (bzw. daran geglaubt), dass ein jeder Bürger ab spätestens Anfang Juni (angeblich) einen Termin zum Impfen bekommen sollte. Nun ja… Pustekuchen und so! Zuerst war (wieder) nicht genug „Impfsaft“ da, dann hieß es dass doch noch nicht einmal alle „Prio-Gruppen“ durchgeimpft worden sein und zuletzt musste man sich mit diversen „Vordränglern“ & „Impf-Egoisten“ (Auch in meinem näheren Umfeld) rumschlagen.

Das alles hat mich nicht nur geärgert (Ich hätte -rein theoretisch- durch meine „psychischen Erkrankungen“ schon in Prio2 einen Anspruch auf eine Spritze gehabt, hab aber verzichtet, da ich mich nicht aufgrund meiner „Einschränkungen“ vordrängeln wollte und den Impfstoff gerne Berufsgruppen überlassen habe, die ihn wirklich gebraucht haben), es hat mich auch ziemlich fassungslos gemacht. Spätestens mit der Ankündigung, dass ab Anfang Juni alle geimpft werden sollen/dürfen, fielen ganz offensichtlich alle „Schranken“. Da gab es kein Halten mehr, es wurden teilweise mehrere Impftermine pro Person gebucht, über diverse Apps & Webseiten alles an „Terminfenstern“ mitgenommen was ging, teilweise gab es sogar einen regelrechten Impftourismus. Warum auch etwas aus der ganzen Sache lernen… Ganz schnell wieder zurück zu alten „Tugenden“, die Ellenbogen ausfahren und ala „Nach mir die Sinnflut“ nur auf seinen eigenen Vorteil bedacht sein. Und dafür habe ich mich Wochenlang zurückgehalten, bin lieber Zuhause geblieben und wollte niemanden „etwas wegnehmen“?! Sorry… Fick Euch! Hart!

Dieses Verhalten hat mir (mal wieder) erschreckend deutlich aufgezeigt, warum ich Menschen so gerne „mag“… 😉

Und gleichzeitig hat es mich arg unter Druck gesetzt, doch endlich mal den Pieks zu bekommen. Aus oben erwähnten Gründen war das aber lange Zeit gar nicht so einfach. Auf irgendwelche „halbseidenen“ Apps o. Webseiten wollte ich nicht zurückgreifen. Das örtliche Impfzentrum oder eben der Hausarzt bzw. Facharzt sollte mein erster (und einziger) Ansprechpartner sein. Ging aber eben dann auch nicht so leicht. Ich hab jetzt Ende Juni dann endlich (und auch eher durch Zufall) meinen ersten Pieks beim Hausarzt bekommen… Damit ist dann schon mal ein Teil der „Belastung“ von mir abgefallen. Über das Verhalten der Menschen bei dem ganzen „Impfthema“ nachzudenken, hab ich dann irgendwann auch mal sein gelassen pausiert, dazu hat mir das Leben genug andere Baustellen bereitgehalten.

Das trete ich (vielleicht) mal ein anderes Mal hier im Blog breit…

Alle anderen Baustellen

Und dann waren da noch so viele andere kleiner oder größere Baustellen. Einzel betrachtet vielleicht „nicht der Rede wert“, aber wenn das Fass eh schon fast überläuft, dann reichen manchmal auch „Kleinigkeiten“, um die Dämme endgültig zum brechen zu bringen…

Anfang Juni ist mein Vater verstorben, zu dem ich allerdings über 10 Jahre kein Kontakt mehr hatte. An sich habe ich das (gefühlt) eigentlich relativ gut „verpackt“, aber es ist natürlich für Angehörige eine Menge „Arbeit“ und zu sehen, wie sehr das meinen Bruder -der deutlich mehr & intensiveren Kontakt zu ihm hatte- mitnimmt, zerrt dann doch schon ganz schön an der Substanz. Da ist auch noch kein „Ende in Sicht“, zwar war inzwischen die Beisetzung schon (Wohl auch für mich der größte „Hammer“ dabei), es gibt aber eben noch vieles anderes wie z.B. die Wohnungsauflösung und diverse bürokratische Dinge zu regeln. Und als ob der Juni da nicht schon genug „auf die Kacke gehauen“ hätte, ist auch noch vor zwei Wochen meine Großtante gestorben. Da war es allerdings eher „abzusehen“ und nicht ganz so „unerwartet“, auch wegen ihrem fast schon biblischen Alter von 94. Trotzdem hat natürlich auch das bei mir noch mal ganz schön für Vorschub in Sachen #Kopfkirmes & Depressionen gesorgt. Und wenn dann auch noch mehr oder weniger „nervige“ Alltagsdinge dazu kommen (Für die ich eigentlich so gar keinen Kopf habe), fühlt sich eben jener Kopf auch schon mal an, als würde er jeden Moment platzen. 😫

Wo ich noch Anfang/Mitte Mai gedacht habe, ich sei „nur“ in einer vorübergehenden depressiven Episode (Jahreslange „Training“… Irgendwann kann man das halt „einschätzen 🤷‍♂️), die auch wieder vorbei geht, so bin ich inzwischen sicher, in mehr aus nur einer vorübergehenden Episode zu hängen. Wenn ich mir so mein „Stimmungsbild“ der letzten vier bis sechs Wochen anschaue, dann hänge ich mit ganz wenigen Ausnahmen eigentlich nur im „negativen“ (sehr depressiven) Bereich rum. Daher „muss“ ich auch was dagegen tun, wenn das gröbste „Chaos“ mal vorbei ist, ist ein Aufenthalt in einer Klinik (mal wieder) fest geplant. Da habe ich (zum Glück) aus den letzten Jahren gelernt und ziehe (hoffentlich) rechtzeitig die „Reißleine“, bevor mir der Kopf so richtig platzt. Dazu aber dann ggf. zur passenden Zeit mehr…

Das soll erst einmal zum aktuellen „Stimmungsbild“ reichen… Man könnte auch sagen: die letzten 2 Monate können wech! Oder vielleicht sogar das gesamte erste Halbjahr?! 🤔🙄

Wäre ja auch zu schön, wenn man (ich) mal ein Jahr hätte, in dem es keine Achterbahnfahrt auf der #Kopfkirmes geben würde…

Beitragsbild von Rupert Kittinger-Sereinig auf Pixabay

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