Ihr kennt vielleicht den Film „Cast Away“ aus dem Jahr 2000 von Robert Zemeckis. Tom Hanks in der Hauptrolle als Überlebender auf einer einsamen Insel, Jahrelang dort „verschollen“, als einziger Gesprächspartner auf der Insel den Volleyball „Wilson“ und dem nie endenden „Kampf“ um die Hoffnung, irgendwann dieser Insel zu entkommen und wieder in sein „normales“ Leben zurückzukehren.

Warum ich gerade mit Bezug auf diesen Film einen neuen Artikel starte? Weil ich mich momentan irgendwie ähnlich fühle, wie „Chuck Noland“ & „Wilson“ im genannten Film. Ich sitze/saß Jahrelang auf (m)einer „Insel“, habe mich an die „Hoffnung“ geklammert irgendwann mal von dieser „Insel“ wegzukommen und stehe jetzt vor der Entscheidung, das Floß zu packen und raus auf den Ozean zu schippern. Mit unbekannten Ausgang und der großen Angst, auch meinen „Wilson“ für immer zu verlieren. Oder im endlosen Ozean unterzugehen…

Aber vielleicht mal ohne so eine „blumigen“ Umschreibung… Mir gehts grad (mal wieder) richtig „dreckig“. Die Depression kickt grad dermaßen hart, so dass ich seit verdammt langer Zeit mal wieder so gar keinen „Durchblick“ habe. Ich hatte mich ja, in langer & harter Arbeit, die letzten Jahren mehr oder weniger mit der ganzen #Kopfkirmes „arrangiert“, habe versucht Wege zu finden damit „zu leben“ und war ja sogar noch Anfang des Jahres bzw. im Frühjahr mit der neuen Diagnose der ADS, „vorsichtig optimistisch“ dass es jetzt vielleicht mal (langsam) in die „richtige“ Richtung geht. Tja nun… Wenn ich zynisch wäre, dann würde ich jetzt sagen: „Die Erfahrung lehrt mal wieder das Gegenteil!“ 🤔🤨

Doch fehlt mir momentan sogar für so einen Zynismus die Kraft. 😫

Daher versuche ich das Ganze mal für Euch (und auch mich) ein bisschen „aufzudröseln“. Denn zumindest das habe ich über all die Jahre gelernt. Auslöser /Trigger/Gründe dafür zu erkennen, warum ich (mal wieder) in solch eine Phase rutsche. Ist ja wenigstens schon mal ein Schritt in die richtige Richtung. Ich hoffe nur, ich kann auch diesmal (irgendwann) dadurch etwas daran „bearbeiten“, um in Zukunft nicht dieselben „Fehler“ wieder zu machen. 🤷‍♂️

Angefangen hat das alles ja eigentlich schon im Mai. Wer mir auf Twitter folgt, der hat es vielleicht mitbekommen. Mich hat im Frühjahr diese ganze „Impfdiskussion“ und die -für mich- anstrengende Suche nach einem Impftermin ziemlich geschlaucht. Dazu kam dann auch noch das Verhalten einiger (engen) Familienmitgliedern. Man war in so einem -gefühlten- ständigen „Kampf“ und in einer schier endlosen Diskussionsschleife gefangen, wer denn jetzt zuerst einen Impftermin bekommen hat und ob das Impfen überhaupt Sinn macht oder nicht. Super nervig, aber -im Vergleich zum jetzigen Zeitpunkt- echt noch „aushaltbar“. Ich hab mich dann eben, auch zum eigenen Schutz, da ein bisschen raus genommen und (versucht) mich da nicht auf unnötige Diskussionen eingelassen.

So wirklich „schlimm“ wurde es aber erst wohl ab Mitte/Ende Juni. Wie bereits im vorherigen Artikel geschrieben, ist mein Vater -zu dem ich gut & gerne 10 Jahre lang keinen Kontakt hatte- Anfang Juni verstorben. Neben der Tatsache an sich, hat mich aber auch der „Nachgang“ davon, wohl doch mehr mitgenommen als Anfangs gedacht. War es nicht nur die emotional ziemlich belastende Auslösung seiner Wohnung und damit einem verbundenen „Leben“ (Zumal ich von diesem Leben, wie gesagt, in den letzten Jahren nicht mehr sonderlich viel mitbekommen habe), sondern auch das dazugehörige Zusammenspiel mit meinem großen Bruder. Auch dieses Verhältnis war wohl bislang nie wirklich „normal“, man könnte noch am ehesten von einer gewissen „Hassliebe“ sprechen. Es gab sicherlich von seiner Seite vieles, was ihn an meiner Art „gestört“ hat und viele Verhaltensweisen, die er bei mir nicht nachvollziehen konnte, aber genauso gab es auch vieles, was mich an ihm gestört hat. Daher ist man zwar, gerade in den letzten Jahren, in denen wir bei „älter“ geworden sind, miteinander klargekommen, war sich aber auch nie wirklich richtig „nah“ oder „verbunden“. Das hat sich aber in der Zeit der Wohnungsauflösung ein wenig geändert. Man sprach natürlich viel miteinander, hat sich gemeinsam über den Vater ausgetauscht und kam sich so auch (wieder) ein bisschen näher. Ich hatte sogar zwischendurch sogar das Gefühl, von meinem Bruder in meinem Verhalten „ernstgenommen“ zu werden. Dieses Gefühl, aber auch der Austausch mit ihm, haben echt gut getan. Vielleicht hätte ich diese „Chance“ ergreifen sollen und mich mal mit ihm ihn Ruhe hinsetzen sollen, um sich so noch intensiver über uns, die Vergangenheit, unserem Vater aber auch über meine (auf ihn sicherlich so wirkende) „komische“ Art auszutauschen. Leider habe ich „den Zug“ wohl verpasst als es dann ans „Eingemachte“ (ganz konkret die Erbgeschichte nach so einem Todesfall) ging. Die Stimmung schlug schlagartig wieder um. Kam sicherlich auch viel von -da ich mich in vielen Situationen wieder nicht „ernstgenommen“ gefühlt habe-, hat aber auch eine Menge mit seinem Verhalten dabei zu tun. Es ist, aufgrund meiner Vergangenheit und einem laufenden Insolvenzverfahren, bei mir leider nicht so „einfach“ wie es sich mein Bruder und andere Familienmitglieder vorgestellt haben. Ich kann bei einer Erbsache aufgrund meiner Baustellen & anhängigen Verfahren, nun mal nicht einfach mal „Fünfe gerade sein lassen“ und habe gewisse Pflichten gegenüber meinem Treuhänder und anderen „Behörden“. Ohne das jetzt groß auszuführen… Man kennt es, die wollen oftmals Zeitnah Rückmeldung haben. Wenn dann natürlich alles -gefühlt- von ihm mit einem Handstreich abgetan und mir nicht geglaubt wird, dass so etwas wichtig für mich ist & eine gewisse „Mitarbeit“ von ihm erfordert, haut so etwas schon ordentlich rein (Zumal es eben auch leider nicht so eine ganz einfache „rechtliche“ Erbgeschichte ist). Das hat (sehr) viele „Trigger“ aus meiner Vergangenheit bei mir „anspringen“ lassen, ich hab mich (wieder einmal) in alte Verhaltensmuster geflüchtet und bin ziemlich an die Decke gegangen. Wahrscheinlich auch mehr, als es sein hätte müssen. Scheinbar bin ich aber (auch) in dieser Hinsicht tatsächlich noch nicht „stabil“ genug. Daher bin ich auch bis dato erst einmal auf ziemlichen Abstand zu meinem Bruder und der ganzen Geschichte gegangen (Ja, so ein bissen der Vogel Straß und Kopf in den Sand). 🙊🙈🙉

„Zwischendurch“ kam dann auch noch Ende August mein Geburtstag, ich hab die 4 vor die Null gepackt, ein doch ziemlich großer „Meilenstein“ für mich. Schon seit Jahren allerdings. 2017 bzw. in den Jahren/den Behandlungen danach, habe ich mir fest vorgenommen, mit diesem Runden Geburtstag relativ „stabil“ zu sein, was meine „psychische Gesundheit“ angeht. Ich wollte eben bis dahin den ewigen wiederkehrenden Runden auf der #Kopfkirmes-Achterbahn entkommen sein und zumindest mal mehr Schritte vorwärts als rückwärts gehen. Daher habe ich mir meinen 40zigsten Geburtstag ein bisschen als „Ziel“ dafür gesetzt. Und hatte dementsprechend „Respekt“ vor diesem Tag/“Meilenstein“. Nun, seit dem Frühjahr habe ich allerdings mehr und mehr das Gefühl, dass ich dieses eigene „Ziel“ nicht erreichen werde. Die letzten Wochen haben da ihr übriges für getan. Mal wieder drei Schritte nach vorn, aber Zeitgleich mindestens zehn Schritte wieder zurück. #Kopfkirmes-Achterbahn par excellence! 🙄

Das alles wäre ja eventuell noch irgendwie „händelbar“ gewesen, ich hätte vielleicht wieder „meine“ Zeit gebraucht um das alles „aufzuarbeiten“, mich mit meinem Bruder hinzusetzen sollen, drüber reden und einen Kompromiss finden. Leider gab es da dann aber etwas, was mir wohl dann endgültig „die Schuhe ausgezogen“ und mich in diesen jetzigen „Strudel“ gerissen hat. Dazu muss auch aber wohl (wieder) ein bisschen ausholen… Verzeiht mir bitte, das wird diesmal auf keinen Fall nur ein „Fünf-Sätze-Artikel“… 😉

Es geht dabei um meine Wohnsituation und das Haus, in dem ich lebe. Es fällt mir nicht leicht das (in meinem Alter 😅) zu sagen, aber ich wohne (noch?!) gemeinsam mit meiner Mutter unter einem Dach. In meinem „Elternhaus“, das wir als Familie relativ kurz nach meiner Geburt gebaut haben, in dem ich aufgewachsen bin und in dem ich meine Kindheit und Jugend verbracht habe. Ein „schniekes“ Zweifamilienhaus im schönen Ruhrpott, in dem wir damals als Familie im Erdgeschoss und meine Großeltern (Väterlichseits) in der kleinen Wohnung im Obergeschoss lebten. Nach dem Tod meiner Großeltern lebte mein großer Bruder eine Zeit lang in der Wohnung im Obergeschoss, ich war ja zu der Zeit überall & nirgendwo unterwegs und habe versucht mein „eigenes“ Leben zu leben. Als dann vor über zehn Jahre mein Bruder seinen „Lebensmittelpunkt“ endgültig in einer andere Stadt verlagert hat, stand die Frage im Raum, was mit der zweiten Wohnung im Elternhaus passieren solle. Zu dieser Zeit haben sich auch meine Eltern gerade getrennt, die Scheidung wurde „durchgezogen“, ich hab immer weniger Kontakt zu meinem Vater gesucht und mich mehr & mehr (wieder) auf meine Mutter „fokussiert“. Da war es natürlich durchaus eine (sinnvolle?!) Überlegung, aus meiner damaligen Einzimmerwohnung in eine wirklich schöne Wohnung im Elternhaus zu ziehen. Natürlich spielte dabei auch der Gedanke eine Rolle, für meine Mutter „da zu sein“ und ihr -weil sie da doch etwas „speziell“ ist was „Mieter“ angeht- einen „Gefallen“ zu tun. Und ja, natürlich war das auch für beide Seiten (Die meiner Mutter & meiner) sehr „bequem“.

Leider (?) habe ich da wohl etwas grundsätzliches falsch verstanden oder hatte für mich andere „Pläne“ als meine Mutter. Ich bin mit dem Gedanken hier eingezogen, dass ich hier „gemeinsam“ mit meiner Mutter „alt werde“ und so lange wie es für sie ginge, das Haus gemeinsam bewohne. Sie hat mir in den letzten Jahren, gerade auch nach der Trennung von meinem Vater, sehr den Eindruck vermittelt, hier ihr (tatsächlich endgültigen?) Lebensmittelpunkt gefunden zu haben. Sie selbst genoss die Jahre des „Allein-Wohnen“ sehr, hat viel hier am Haus getan, sich in ihrem Garten verwirklicht und sich auch in ihrem „Sozialen Umfeld“ hier in der Ecke einiges „aufgebaut“ (Noch mehr als vorher schon). Mich hat das sehr gefreut, ich war regelrecht „begeistert“, wie sehr sie doch „aufgeblüht“ ist und mit der ganzen Situation der Trennung klar kam (Wir reden hier schließlich von einer fast Vierzigjährigen Ehe!). Und eigentlich wollte ich zu Beginn auch dann „meinen Teil“ dabei erfüllen. Sie im Haus unterstützen, die wirklich gute & schöne „Grundlage“ nutzen und auch (viel) später noch für sie da sein. Um es mal ganz salopp zu sagen: Ich dachte eigentlich, sie verlässt das Haus erst, wenn sie mit den Füßen zuerst rausgetragen wird. 🙊

Dass ich dabei meinen „Part“ inzwischen nicht mehr erfüllen konnte, war natürlich nicht so geplant. Als ich 2017 so extrem aus der Bahn geworfen worden bin, ist dieser Gedanken an das gemeinsame „Alt werden“ zuerst einmal sehr in den Hintergrund getreten. Ich habe mich zuerst darauf konzentriert, wieder selbst einigermaßen „auf die Beine zu kommen“ und mit der gesamten Situation zurechtzukommen. Zugegeben, ich habe mich in dieser Zeit natürlich auch sehr verändert, habe viel mit mir selbst gekämpft und musste (in sehr kleinen Schritten) auch erstmal wieder lernen, „Vertrauen“ zu Menschen (auch den nahen Familienangehörigen) zu bekommen. Sicherlich habe ich dabei auch viel falsch gemacht oder einen Eindruck erweckt, den ich so nicht wollte. Allerdings, dachte ich, habe ich das in der jüngeren Vergangenheit auch langsam wieder hinbekommen. Es ist halt auch in dieser Hinsicht so, dass ich dabei „meine“ Zeit brauche und so etwas nicht im Handumdrehen „ändern“ kann. Rückblickend (auch während ich diese Zeilen schreibe) wäre es sicherlich „besser“ gewesen, dies auch offen (und „anders“ als ich es getan habe) zu kommunizieren.

Daher hat mich die „Ankündigung“ meiner Mutter vor wenigen Wochen, sich jetzt intensiv mit dem Verkauf des (Eltern)Hauses und der Suche nach einer neuen Wohnung zu beschäftigen, doch sehr überrascht. Ja, ich muss an dieser Stelle tatsächlich sagen, dass dieser „Gedanken“ (Das Haus zu verkaufen) zwar schon seit der Trennung meiner Eltern immer mal wieder aufkam, aber schlichtweg wegen „finanziellen Nachteilen“ (Scheidung, Auszahlen an den ehemaligen Partner und weiteren „rechtlichen“ Kram) immer wieder verworfen wurde. Und für mich hat meine Mutter, um ehrlich zu sein, auch nie wirklich den Eindruck gemacht, dass dieser Gedanke tatsächlich kurz- oder mittelfristig eine Rolle spiele. Das hat sich vielleicht ein wenig mit der Geburt meiner Nicht vor sieben Jahren geändert, scheinbar verändert sich da auch etwas bei einem selbst, wenn man dann mal „Oma“ wird. Man „lebt“ halt auch zum Großenteil für seine Enkel, geht darin auch sicherlich auf und will unter Umständen auch die Enkel „in der Nähe haben“ (Man muss dazu sagen, dass mein Bruder mit Familie rund 50km entfernt lebt. Keine Weltreise, aber eben auch nicht direkt „um die Ecke“). Aber auch das hat, zumindest auf mich, nie so wirklich „konkret“ gewirkt bzw. hat sich meine Mutter zwar dahingehend „verändert“, dass sie schon die Rolle als „Oma“ genießt und vielleicht auch doch mehr darin aufgeht als sie selbst vormalig vermutet hat, allerdings eben auch noch immer sehr „selbstbestimmt“ leben wollte. Und diesen Eindruck hatte ich nicht nur aus den gemeinsamen Gesprächen mit ihr und wie sie sich oftmals über gewisse Dinge, in Hinsicht auf meinen Bruder, seine Familie oder auch die Erziehung meiner Nichte, bei mir „ausgelassen“ hat, sondern eben auch auch durch ihr gesamtes Verhalten in Bezug auf das Haus hier. Sie hat gerade in den letzten Jahren viel in das Haus „investiert“ hat es sich (uns?) sehr heimelich & gemütlich gemacht, ist gewisse „Baustellen“ (im wahrsten Sinne) angegangen und hat dadurch tatsächlich auf mich den Eindruck erweckt, als „investiere“ sie noch in eine ganze (längere) Zeit hier. Und nicht nur über ein oder zwei Jahre hinweg.

Ich weiß nicht, da wir in der jüngeren Vergangenheit nicht wirklich mehr über diesen Eindruck gesprochen haben, wie sehr dabei meine „fehlende Mitwirkung“ (Sei es jetzt finanziell oder auch emotional/persönlich) eine Rolle gespielt hat, aber für mich bleibt jetzt aktuell schon ein wenig der Eindruck, sie sei in gewisser Weise von mir enttäuscht und/oder hätte vielleicht „mehr“ erwartet.. „Gegipfelt“ ist das Ganze dann in einer Aussage vor einiger Zeit von ihr, die mich doch sehr getroffen hat.

„Ich hätte es ja eh nicht so mit „Familie“, würde seit eh und je schon mein „eigenes Ding“ machen und würde daher doch eh nicht viel dabei verlieren.“

Das mag jetzt sicherlich eine gewisse eigene Interpretation des Gesagten von mir sein, ich konnte & wollte mich nach diesem „Spruch“ aber auch nicht noch damit beschäftigen. Dazu hat dieser „Stachel“ viel zu tief gesessen und bei mir wohl auch (erneut) zu viele „Trigger“ getroffen. Das sie mich allein schon mit dem (endgültigen) Fakt des Verkaufs ziemlich „überrumpelt“ hat , ist die eine Sache. Die andere ist dabei eben auch, dass ich nicht nur ihr gegenüber sondern auch bei meinem Bruder, das Gefühl habe, mit meinen Sorgen & Gedanken „kleingeredet“ zu werden. Man wolle mich zwar nicht „übergehen“, nimmt meine Gefühle dabei aber offenbar auch nicht wirklich ernst bzw. misst diesen Gedanken nicht das „Gewicht“ zu, wie ich es mir wahrscheinlich wünsche bzw. erwartet habe (Habe ich da eine zu hohe Erwartungshaltung?).

Vielleicht mal als Hintergrund… Ich habe in den letzten Jahren -durch die Therapien- viel über meine Kindheit, die Erziehung meiner Eltern und das „Spannungsfeld“ dabei gelernt. Ich (wir – mein Bruder und ich?) stand(en) immer „zwischen den Stühlen“. Da war auf der einen Seite der Vater, der wenig bis gar keinen (positiven) Zuspruch gab (in jeglicher Hinsicht), sehr oft den Eindruck erweckt hat, Kinder seien eine „Belastung“, stehen ihm (als sehr wahrscheinlich ebenfalls einem Menschen mit „narzisstischen & depressiven Tendenzen“) nur im Wege, weswegen man die Kinder „mit harter“ Hand erziehen solle und einer Mutter, die eigentlich immer hinter uns als Kinder gestanden hat, wohl häufig versucht hat mit unserem Vater einen Kompromiss zu finden und uns dabei aber gleichzeitig auch (zu?) sehr „behütet“ hat (In Watte gepackt, Umsorgt, Glucke, Whatever). Diesem „behütet/umsorgt sein“, konnte ich sehr lange Zeit nicht wirklich entfliehen. Egal ob in meiner Jugend, im jungen Erwachsenenalter oder auch damals, als das alles mit meiner #Kopfkirmes anfing (und ich sogar diese „eine Grenze“ überschritten und ich versucht habe, mir das Leben zu nehmen). Sie war immer für mich da, ist für mich „eingesprungen“, hat sich „gekümmert“ und Dinge für mich „geregelt“. Ich habe mich darauf (vielleicht zu sehr) verlassen und sicherlich auch eine ganze Zeit drauf „ausgeruht“. Daher war mir gerade in den letzten Jahren (Da sind wir wieder beim meinem selbst gesteckten Ziel des 40zigsten Geburtstag) wichtig, eine gewisse (und „gesunde“) „Autonomie“ zu bekommen, die ich lange Zeit nicht hatte (haben wollte). Das ein Umzug in das Haus meiner Mutter dabei eventuell ein wenig „kontraproduktiv“ war, dem bin ich mir inzwischen (und auch ganz aktuell) mehr als bewusst. Führt wohl auch mit zu dieser „Zwickmühle“, in der ich gerade stecke. 🤷‍♂️

Es ging mir zu keiner Zeit darum, dass man wegen mir & meinen „Befindlichkeiten“ oder dem Versuch eine gewisse eigene „Autonomie“ zu erlangen, auf den Verkauf des Hauses verzichten solle. Dazu kann, will & darf ich auch gar nicht meine Mutter „deswegen“ in ihrer Entscheidung beeinflussen. Im Grunde hat sie nachvollziehbar dargelegt, warum dieser Schritt für sie nötig sei und welchen „Beweggründe“ dabei eine Rolle spielen. Das Alter und die damit immer größere Anstrengung sich um ein Haus zu kümmern, natürlich auch finanzielle Aspekte (Auch wenn es ihr in der Rente noch relativ „gut geht“), der Wunsch nach Reduzierung, wahrscheinlich auch um etwas „näher“ (Es ist tatsächlich so, dass sie in die direkte Nähe meines großen Bruders ziehen möchte) an der Enkelin zu sein, wohl aber auch der Gedanke noch ein bisschen was „vom Leben zu haben“ und dafür eben das Haus „zu Geld zu machen“. In dieser Hinsicht ist das alles auch absolut verständlich, ich würde in einer ähnlichen Situation sehr wahrscheinlich genauso handeln (wollen). Mir geht es allein um die (fehlende/mangelnde) Kommunikation und die Form dabei. Es wurde zwar gesagt, dass man auch meine „Bedenken“ dabei nachvollziehen kann, aber das ich mich mit einem solch -für mich- lapidaren Satz übergangen fühle, darauf wurde leider (von keiner Seite) eingegangen. Hinzu kommt auch noch schlicht und ergreifend das „Tempo“ bei der ganzen Sache. Aktuell sieht es wohl so aus, dass ich wohl bis spätestens Ende nächsten Jahres hier „raus sein muss“ (Es fühlt sich allerdings schon nach Ende DIESES Jahres an!). Kommt sicherlich auch auf diverse Faktoren an (Ich hab bei so etwas -einem Hausverkauf- überhaupt keine Ahnung), allerdings bekommt man (solche) Immobilien heutzutage ja offenbar mehr als gut „weg“. Die Planung für einen neuen „Wohnsitz“ sind bei meiner Mutter wohl auch schon sehr fortgeschritten, es gab in den letzten Tagen wohl schon erste ganz konkrete Angebote. Die „Maschinerie“ ist also schon voll am laufen…

Ich dagegen, bin -nach einem anfänglichen & sehr kurzem Gefühl des „Aufbruchs“- in eine Art von „Schockstarre“ verfallen. Natürlich könnte, sollte und muss ich mich irgendwann mit einer Alternative zu der jetzigen Wohnung beschäftigen, aber momentan „schadet“ mir jeder noch so kleine Gedankengang daran mehr, als das ich damit in irgendeiner Form „weiterkommen“ würde. Es setzt mich in der Tat, dass habe ich in den letzten Tagen des langen Grübelns herausgefunden, mehr unter Druck, als ich gedacht hätte. Und nicht mal so sehr aufgrund des Faktes selbst. Sondern viel mehr aufgrund des Tempos, welches da jetzt an den Tag gelegt wird. Aber natürlich auch, an dem ganzen Umgang innerhalb der Familie damit. Und auch wenn ich mich selbst im Nachgang dazu nicht wirklich „vernünftig“ verhalten, mit meinem eigenen Verhalten vielleicht auch meiner Mutter & meinem Bruder sehr „vor den Kopf gestoßen habe“, so habe ich in den letzten Tagen doch bemerkt, wie „instabil“ mein „emotionales Grundgerüst“ doch noch immer zu sein scheint. Scheinbar habe ich mir da auch selbst etwas vorgemacht, bin vielleicht bei dem Tod meines Vaters & dem anschließenden „Streit“ um die ganze Erbsache, auch ein bisschen selbst auf mich reingefallen oder habe mein eigenes Verhalten dabei missinterpretiert. Leider (?) ist es so, dass ich in der momentanen Situation, wieder völlig in alte (Verhaltens)Muster gefallen bin, mich am liebsten verkriechen und die Augen vor der Welt (den Tatsachen) verschließen würde. Klar… Das hilft natürlich (wie die Jahrelange Erfahrung zeigt) keinen Millimeter weiter. Schützt mich selbst aber in gewisser Weise davor, völlig in diesem „Gedankenstrudel“ unterzugehen und vollends den „Durchblick“ zu verlieren (Ich bin ja an dieser Stelle schon „froh“ darüber, dass wenigstens meine „Alarmglocken“ so „gut“ funktionieren). Insofern „muss“ ich dabei wohl tatsächlich auf Hilfe von außen zurückgreifen. Auch wenn das noch zusätzlich „schlaucht“ & „anstrengt (und ich am liebsten mal für 4 Wochen „gar nix“ tun möchte), so hoffe ich doch, dass es mir dann zumindest einen Weg dabei aufzeigt, die Gedanken wieder einigermaßen „ordnen“ zu können und eventuell auch mittelfristig einen Weg zu finden, um damit „zurecht zu kommen“.

Bis dahin fühle ich mich gerade aber doch irgendwie wie „Chuck Nolan“ auf seinem selbstgebauten Floß, nach dem Unwetter und dem Verlust von „Wilson“ (Um mal wieder Bezug auf den Titel des Artikels zu nehmen). Ich treibe in einem schier endlosen Ozean (der Gedanken, Ängste, Zweifel usw.), versuche mit letzter Kraft an Land zu kommen/Rettung zu finden und habe dabei wahrscheinlich schon meinen „Wilson“, in gewisser Form, verloren.

„Zum Glück“ habe ich auf meinem „Floß“ und bei der „Odyssee“ der „Insel“ zu entkommen, Freunde (und moderne Technik) an meiner Seite, mit denen man reden, sich austauschen und bei denen man auch mal „Luft ablassen“ kann. Dieser Austausch (auch mit anderen Betroffen – Vielen Dank an dieser Stelle an meine „Twitter-Bubble“ 👍) ist sehr viel wert und hilft mir dabei nicht völlig unterzugehen. Und trotzdem ist es jetzt wohl an mir (Und wirklich nur an mir – Ganz ohne auf Familie & Freunde „zu warten“), mir Hilfe dabei zu suchen, damit dass Floß nicht völlig auseinanderbricht und untergeht. Denn, auch wenn man eventuell auf anderen Kanälen den Eindruck haben könnte, ich hänge doch irgendwie an diesem „Floß“ und möchte eigentlich tatsächlich irgendwann mal wieder ein Leben führen, ohne ständig in dieser #Kopfkirmes-Achterbahn Hin- und Herzufahren. 😉

Scheinbar geht es aktuell aber noch nicht ohne die sich ständig wiederholenden Runden… 🙄

Comic by David Squires

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